Sonntag, 20. April 2014

Ausblick WM Tag 3

Rückblick Sonntag:


Stuart Bingham (6)   5:10   Ken Doherty (29)
Überraschend deutlich ging die zweite Session der Partie zwischen Ken Doherty und Stuart Bingham an den Iren, der sich alle sechs Frames des Tages holte, womit sein erster Sieg im Crucible seit acht Jahren feststand. Am Ende standen sieben gewonnen Frames in Folge, wobei die ganz großen Breaks ausblieben, aber immerhin vier Serien von mindestens 50 Punkten für den 'Darling of Dublin' zu Buche standen. Die Art und Weise in der er einen zwischenzeitlichen 0:3- und 3:5 Rückstand wendete erinnerte stark an sein Qualifikationsmatch gegen Dechawat Poomjaeng. Auch hier gelangen ihm 7 Frames in Folge nach 2:4-Rückstand. In der Runde der letzten 16 könnte es jetzt zu einem Duell der Ex-Weltmeister mit John Higgins kommen.

Ali Carter (14)   10:8   Xiao Guodong (26)
Wie nach der ersten Session nicht anders zu erwarten war verlief auch der zweite Teil der Begegnung zwischen Ali Carter und Xiao Guodong eng. Die ersten beiden Frames des Tages gingen an den Chinesen, der so erstmals die Führung übernehmen konnte. Hier hätte das Spiel endgültig kippen können, doch der Captain konterte mit einer 81 und übernahm zum Midsession Interval mit 7:6 wieder die Führung. In Frame 14 gelang Xiao mit 70 Punkten seine höchste Serie des Tages, es stand 7:7. Der 15. Durchgang war hart umkämpft, Carter konnte schließlich mit einer 55er Clearance den Frame für sich entscheiden. Auchm in Frame 16 sah er nach einem 59er Break wie der sichere Sieger aus, doch Xiao konterte seinerseits mit einer 69. Doch auch davon ließ sich der etwas verkniffen wirkende Engländer nicht entmutigen, ging mit einer 80 wieder in Führung um dann nach einer Reihe kleinerer Breaks den 10:8 Endstand herzustellen.

Shaun Murphy (9)   10:9   Jamie Cope (49)
Bezeichnend für die zweite Session der beiden Engländer zeigte sich direkt Frame 10. Jamie Cope war nach 64 Punkten auf Maximumkurs, verschoss dann aber eine relativ leichte Rote, Murphy räumte den Tisch mit einer 75er Clearance ab. Mit kleineren Breaks konnte sich Cope die nächsten beiden Frames sichern, in Durchgang 13 verkürzte Murphy mit einer 68 auf 6:7 zum Midsession Interval. Es war das letzte frameentscheidende Break in einer in der Folge umkämpften Partie. Die beiden nächsten Durchgänge teilten sich die beiden woraufhin Shaun Murphy zwei Frames für sich entschied und zum ersten Mal in der Session die Führung übernahm. Mit einer 49 und mehreren kleineren Serien glich Cope erneut aus, der Decider wurde zum Nervenspiel. Beide ließen gute Möglichkeiten liegen, am Ende sorgte Murphy mit einer 29 für die Entscheidung. Er wird nun eine ganze Woche warten müssen bis er in Runde 2 auf Marco Fu oder Martin Gould treffen wird. Enttäuscht zeigte sich Jamie Cope, der offenbar wieder unter gesundheitlichen Problemen zu leiden hatte. In der Tat verschoss er eine einige Bälle überraschend klar, laut eigener Aussage hätte er 10:5 gewinnen können, wenn er wie am Vortag hätte agieren können.

Stephen Maguire (10)   9:10   Ryan Day (21)
Tisch 2 sah den zweiten gesetzten Spieler des Tages die Segel streichen, Ryan Day, der die höchste Setzposition der Qualifikanten ausweist, konnte sich, wie am Nebentisch Shaun Murphy, in einem Entscheidungsframe gegen Stephen Maguire durchsetzen. Für Maguire war es nach seinem Halbfinalauftritt 2012 die zweite Erstrundenniederlage im Crucible in Folge. Wie am Vortag hauten sich die beiden die Breaks nur so um die Ohren, mit Ausnahme der beiden ersten Durchgänge gelang in jedem Frame eine Serie von mindestens 50 Punkten! Zum Midsession Interval gewannen beide Akteure zwei Frames, der Waliser Day ging somit mit einer 8:5 Führung in die Pause. In Durchgang 14 konnte Maguire mit einer starken 134 noch einmal verkürzen, woraufhin Day die Führung mit Breaks von 60 und 31 Punkten auf 9:6 stellte. Mit dem Rücken zur Wand drehte Maguire nun auf, glich nach Serien von 58, 74 und 91 aus. Der Decider war zunächst umkämpft, bis sich schließlich Ryan Day mit einer 92er Clearance durchsetzte und damit ins Achtelfinale einzieht. Dort könnte er es ab Samstag mit Judd Trump zu tun bekommen. Insgesamt zeigten die beiden ein wahres Breakfeuerwerk, neben zwei Centuries gelangen 11 Breaks mit mehr als 50 sowie 12 Serien mit wenigstens 30 Punkten.



Ausblick Montag:


11 Uhr:
Joe Perry (16)  3:6  Jamie Burnett (43)
Mark Selby (3) - Michael White (30)

Eine bärenstarke Leistung bot am Sonntag Jamie Burnett, der gegen Joe Perry mit einer verdienten 6:3 Führung in die letzte Session geht. Der Schotte zeigte starkes Breakbuilding, was ihm vier Serien von mehr als 60 Punkten bescherte, die letzten vier Frames gingen allesamt an Burnett. Perry enttäuschte weitgehend, sein höchstes Break war eine 59 aus Frame 3, den er durch eine glücklich verwandelte Schwarze gewann.
Offen erscheint das Duell auf Tisch 2 zwischen Mark Selby und Michael White. Selby spielt eigentlich schon die ganze Saison unter seinen Möglichkeiten, um so bemerkenswerter sind seine Finalteilnahmen bei den UK Championship, beim Masters sowie den World Open vor einem Monat. Für White steht eine Saison ohne große Höhepunkte, mit Ausnahme eines Viertelfinalsbei den Indian Open. Viel wird davon abhängen wie sehr sich der 22-jährige Waliser nach seiner sensationellen Viertelfinalteilnahme im Vorjahr unter Druck setzt. Von einer engen Partie mit offenem Ausgang bis zu einem Kantersieg für die ehemalige Nummer 1 der Welt scheint alles möglich. Das Match wird am Abend beendet, auf den Sieger wartet ab Donnerstag Ali Carter.

15:30 Uhr:
Ding Junhui (4)  6:3  Michael Wasley (75)
John Higgins (11) - Alan McManus (34)

Furios startete Michael Wesley am Sonntagnachmittag gegen Ding Junhui. Der Crucible-Debütant glänzte durch starke Breaks und ging nach Serien von 53, 63 und 57 Punkten schnell mit 3:2 in Führung. Chinas große Hoffnung auf einen WM-Titel wirkte zunächst unzufrieden, kam nach dem Interval aber immer besser in die Partie und gewann die letzten vier Frames. In Durchgang 7 gelang ihm zudem mit 136 Punkten das bisher höchste Break dieser Weltmeisterschaft. Weiterhin gelangen ihm Serien von 65 und 70 Punkten, es bleibt die wenig überraschende Erkenntnis, dass sich der Chinese von niemandem aufhalten lässt, wenn er in die Breaks kommt.
Auf Tisch Nummer zwei startet am Montag Mittag das Duell der beiden routinierten Schotten, der viermalige Weltmeister John Higgins trifft auf Alan McManus, für den bisher zwei Halbfinalteilnahmen im Crucible zu Buche stehen. Wirklich überzeugen konnte Higgins in der laufenden Saison nur beim Finaleinzug bei den Wuxi Classic im vergangenen Juni, danach reichte es höchstens noch für das Viertelfinale. Sein Gegner scheint gerade rechtzeitig fit zu sein, im März erreichte er in Haikou das Viertelfinale, in der Qualifikation für Sheffield konnte er sich neben Paul Davison und Peter Lines gegen den zweifachen Weltmeister Mark Williams durchsetzen. Dennoch ist Higgins hier Favorit, ich würde mich aber auf eine längere Partie einstellen. Die Bilanz gegeneinander bei Weltmeisterschaften ist ausgeglichen, McManus gewann das Duell 1995 in der gleichen Runde mit 10:3, Higgins revanchierte sich mit einem 13:5 im Achtelfinale des Folgejahres.


20Uhr:
Ricky Walden (12) - Kyren Wilson (89)
Mark Selby (3)  5:4  Michael White (30)

Am Abend greift der letztjährige Halbfinalist Ricky Walden ins Turniergeschehen ein, er trifft auf den Debütanten Kyren Wilson. Positiver Saisonhöhepunkt für Walden war sicherlich das Erreichen des Halbfinals bei den UK Championship. Das Highlight für seinen Gegner dürfte (bisher) das Viertelfinale bei den Shanghai Masters im September sein, ansonsten kam er bei den Majorturnieren nicht über die zweite Runde hinaus. Bei Qualifikation allerdings konnte er nach drei souveränen Siegen gegen Chris Norbury, Rod Lawler und Alfie Burden Ex-Weltmeister Graeme Dott ausschalten, der sich nach der Partie voll des Lobes über den 22-jährigen Engländer äußerte. Auch hier könnte eine Überraschung in der Luft liegen.

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