Montag, 28. April 2014

Ausblick WM Viertelfinale

Rückblick Montag:

Dominic Dale (24)   13:4   Michael Wasley (75)
Viel lief nicht zusammen für Michael Wasley, der von Dominic Dale deutlich in die Schranken verwiesen wurde. Bereits nach der ersten Session stand es 7:1, man musste fürchten, dass es eventuell gar keine dritte Session geben würde. Nur wenig besser lief es im zweiten Abschnitt, drei Durchgänge konnte sich der junge Engländer sichern, den letzten mit einer 108 im Frame 15. Doch Dale konnte sich den folgenden Frame wieder sichern, 12:4 also vor dem letzten Tag. Hier entwickelte sich ein umkämpfter 17. Durchgang, den der Waliser auf Pink gewann. Dale trifft im Viertelfinale auf den Vorjahresfinalisten Barry Hawkins.

Mark Allen (15)   7:13   Neil Robertson (2)
Die Frage die dieses Match von Anfang an beherrschte war natürlich, ob Neil Robertson es schaffen würde die magischen hundert Centurybreaks in einer Saison zu erreichen. Mit 97 ging er in die Partie, Nr. 98 erreichte er in Frame 7 durch eine 100. 4:4 hieß es nach der ersten Session, zu der auch Mark Allen Breaks von 82 und 92 beisteuerte. Mit weiteren 77 und 84 sicherte sich der Nordire eine 7:6 Führung, es sollte sein letzte werden, ja sogar sein letzter Frame. Robertson konterte mit einer 137 (Nr. 99) und sicherte sich mit kleineren Breaks auch die letzten beiden Frames. 9:7 also für den Weltmeister von 2010. In der dritten Session drehte der Australier richtig auf, mit 59, 69, 94 und 92 sicherte er sich alle 4 Frames. Die 100 schaffte er also (noch) nicht, einmal verschoss er Schwarz, einmal Rot. Man darf gespannt sein, ob es im Viertelfinale so weit sein wird.

Judd Trump (7)   13:7   Ryan Day (21) 
Bis zum ersten Midsession Interval teilten sich die beiden noch die Frames, doch Trump konnt danach vorerst davonziehen. Mit drei Breaks von wenigstens 70 Punkten zeigte seine Form deutlich nach oben. Doch mit Serien von 107 und 80 kam der Waliser noch einmal zurück, verkürzte auch 5:7. Doch auch diesmal erwischte Trump den eindeutig besseren Start aus der Pause, gewann die folgenden 3 Frames, nach der zweiten Session stand eine 10:6 Führung. Im 17. Durchgang konnte Day noch einmal mit einer 54 auftrumpfen, agierte in der Folge aber unglücklich und verlor die letzten drei Frames. Trump, der sich deutlich steigern konnte im Vergleich zu seinem Erstrundenauftritt gegen Tom Ford, geht es ab Dienstag in Neil Robertson gegen einen der absoluten Topfavoriten.

Shaun Murphy (9)   13:8   Marco Fu (8)
Von Beginn an entwickelte sich ein enges Match, exemplarisches die Frames 3 und 4. Fu benötigte 3 Snooker auf Grün, erarbeitete sich diese, dann lochte Murphy Grün, wieder reichten die verbliebenen Punkte nicht mehr aus für Fu. Als Murphy eine schwierige Braune lochte sah alles nach der Entscheidung aus, doch auch der Spielball fiel, Braun kam wieder auf den Tisch und Fu konnte abräumen. Frame 4 wurde nun auf Schwarz entschieden, irgendwo ausgleichende Gerechtigkeit, Murphy versenkte per Fluke. Auch die letzten 4 Frames der ersten Session teilten sich die beiden, der Höhepunkte war eine 109 von Marco Fu. Dann schlug jedoch die Stunde von Shaun Murphy, der schnell von 4:4 auf 8:4 stellte, ein Break von 102 Punkten stand in Frame 12 zu Buche. Doch Fu konnte den Schaden in Grenzen halten, kam auf 7:9 heran, ein 136er Break bedeuteten bereits sein viertes Centurybreak des Turniers. Mit solidem Matchplay sorgte Murphy zu Beginn der dritten Session für die Vorentscheidung, indem er die ersten drei Frames gewann und nur noch einen Durchgang vom Viertelfinale entfernt war. Fu konnte sich mit einer 92 noch einmal ins Midsession Interval retten, doch Murphy sorgte in Frame 21 für die Entscheidung. Für den 'Magician' geht es ab Dienstag gegen Titelverteidiger Ronnie O'Sullivan.



Ausblick Viertelfinale:

Barry Hawkins (5) - Dominic Dale (24)
Di, 11:00+20:00; Mi, 15:30
Oft kam es noch nicht zum Duell dieser beiden, gerade einmal vier Vergleiche stehen zu Buche. Diese wurden gerecht mit 2:2 geteilt, die jüngste Partie datiert aus dieser Saison, Dale konnte sich beim Shoot-Out auf dem Weg zum Titelgewinn gegen Hawkins durchsetzen. Was die Form angeht zeigten sich beide solide, Dale gewann sein drei Matches am Ende alle souverän, Hawkins konnte im März das PTC-Finale gewinnen und feierte gegen Ricky Walden ein bemerkenswertes Comeback. Das allerbeste Pflaster war die WM für beide in der Vergangenheit nicht, bei jeweils acht Teilnahmen stehen für Hawkins neben einem Finale im vergangenen Jahr 5 Erstrundenniederlagen. Dale musste sogar sechs mal nach Runde 1 die Heimreise antreten, sein bestes Ergebnis stammt aus dem Jahr 2000, auch hier konnte er das Viertelfinale erreichen. Es erwartet uns ein offenes Match mit leichten Vorteilen für Hawkins, nicht zuletzt dank der Erinnerung an seine letztjährige Leistung im Crucible.

Mark Selby (3) - Alan McManus (34)
Di, 11:00+20:00; Mi, 11:00
Mark Selby wird die letzte Partie gegen Alan McManus noch gut im Gedächtnis haben, im Viertelfinale der World Open setzte sich der 'Jester' mit 5:1 auf dem Weg ins Finale durch. Nur ein weiteres Duell steht bislang zu Buche, ebenfalls 5:1, allerdings für McManus, der die Partie im Rahmen des Grand Prix 2006 gewann. Der Schotte spielt eine zufriedenstellende Saison, ohne die ganz großen Highlights gesetzt zu haben, mit Ausnahme der Weltmeisterschaft natürlich. Selby spielt eigentlich eine Saison unter seinen Möglichkeiten, dennoch gelang es ihm neben zwei Major-Finals auch das Endspiel des Masters zu erreichen. Was fehlt ist ein Titel, er hätte sicher nichts dagegen das in Sheffield zu ändern. Gegen Michael White lag er recht deutlich in Führung, ließ den Waliser aber immer wieder aufschließen. Gegen Ali Carter war es ähnlich, die letzte Session war dann etwas souveräner. Die ganz großen Breaks gab es bisher in seinem Spiel nicht zu sehen, seine Stärke ist das Matchplay. Das trifft auch auf seinen Gegner zu, der mit John Higgins und Ken Doherty etwas weniger Mühe hatte. Selby ist hier Favorit, eine Überraschung allerdings nicht ausgeschlossen.

Ronnie O'Sullivan (1) - Shaun Murphy (9)
Di, 15:30+Mi, 11:00+20:00
O'Sullivan stand nach Jahren der Dominanz im Crucible zuletzt erstmals wieder am Rande einer Niederlage, sein Comeback gegen Joe Perry beim Stand 9:11 war beeindruckend. Murphy spielt bisher ein solides Turnier und konnte sich am Ende souverän gegen Marco Fu durchsetzen. Die Form spricht eher für O'Sullivan, der in der laufenden Saison kaum ein Spiel verlor, immerhin weiß Murphy nach seinem Triumph bei den World Open auch wieder, wie sich ein Turniersieg anfühlt. Für 'The Rocket' ist es bereits die sechzehnte Viertelfinalteilnahme im Crucible, zehnmal konnte er das One-Table-Setup erreichen. Doch auch der 'Magician' erreicht bereits zum siebten Mal die Runde der letzten 8. Seine Bilanz bisher: 3 Niederlagen, 1 Titel, 1 Finale, 1 Halbfinale. Betrachtet man den direkten Vergleich könnte die Favoritenlage kaum klarer sein, 8 Siege O'Sullivan, nur zweimal konnte Murphy in der Premier League als Sieger vom Tisch gehen. Ein Zusammentreffen gab es in Sheffield, 2011 setzte sich 'The Rocket' im Achtelfinale mit 13:10 durch. Auch heute ist er sicherlich Favorit, die ersten beiden Runden zeigten aber, dass er keineswegs unschlagbar ist.

Judd Trump (7) - Neil Robertson (2)
Di, 15:30+Mi, 15:30+20:00
Für viele ein vorgezogenes Finale, doch in einem ohnehin erstklassig besetzten Teilnehmerfeld stehen sich die beiden bereits im Viertelfinale gegenüber. Der Grund ist in der eher schwachen Saison Trumps zu suchen, der vor gut einem Jahr noch die Weltrangliste anführte. Immerhin konnte er sich Anfang des Jahres ein wenig berappeln, erreichte in Berlin das Finale sowie die letzten 4 beim PTC-Finale. Das Gegenteil trifft auf den Australier zu, der in der ersten Saisonhälfte eine unfassbare Siegesserie hinlegte. Den Centuryrekord seines heutigen Gegners pulverisierte er längst, aktuell steht er bei 99, mit Spannung wird erwartet wann die 100 fällt. Robertson hatte als einer der wenigen Favoriten keine Mühe in der Auftaktrunde gegen Qualifikant Robbie Williams und auch im Achtelfinale war seine Leistung gegen Mark Allen beeindruckend. Trump tat sich gegen Tom Ford deutlich schwerer, steigerte sich aber sichtlich gegen Ryan Day und steht verdient im Viertelfinale. Für Robertson ist es bereits das fünfte im Crucible, zwei verlor er, je einmal stand ein Halbfinale und ein Titelgewinn. Trump konnte sich in beiden Auftritten für das Halbfinale qualifizieren, scheiterte einmal dort, einmal im Endspiel. Keine guten Erinnerungen hat Neil Robertson an das einzige Duell in Sheffield, als er 2011 dem Crucible-Fluch zum Opfer fiel, in der Auftaktrunde als Titelverteider an Trump scheiterte, 10:8 das Ergebnis. Dieser führt auch den direkten Vergleich denkbar knapp mit 10:9 an. Weitere wichtige Duelle waren bei der UK Championship 2011 im Halbfinale (9:7 Trump), dem Finale der International Championship 2012 (10:8 Trump), sowie beim Halbfinale des Masters 2012, das Robertson auf dem Weg zum Titel mit 6:3 gewann. Hohe Breaks sind zu erwarten, vielleicht sogar ein historisches, die Favoritenrolle kann Neil Robertson in der aktuellen Form nicht von sich weisen.

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