Samstag, 26. April 2014

Ausblick WM Tag 9

Rückblick Samstag:

Ronnie O'Sullivan (1)   13:11   Joe Perry (16)
Keine Vorwürfe machte sich Joe Perry, der zum ersten Mal seit Jahren wieder Ronnie O'Sullivan ein echtes Match im Crucible verschaffte. Bitter für den Mann aus Wisbech, dass er an drei Tagen gegen den Topfavoriten gefordert war, dennoch schaffte er es bis zum Stande von 11:11 nicht einmal in Rückstand zu geraten. Perry spielte sehr aggressiv und stellte unter Beweis, dass auch ein Ronnie O'Sullivan Fehler macht, wenn er unter Druck gerät. Beeindruckend, als Perry nach einem äußerst unglücklichen Frameverlust zum 7:6 nicht wie erwartet einbrach, sondern sich die kommenden beiden Durchgänge mit Serien von 88 und 73 Punkten sicherte. Auch ein 10:6 nach Session 2 war im Bereich des möglichen, doch O'Sullivan konnte einen umkämpften Frame 16 für sich entscheiden. Am dritten Tag zeigte 'The Rocket' nun zu was er im Stande ist, wenn er unter Druck gerät. Zwei Frames vor dem Interval gewann er in überzeugender Art und Weise, wobei er die beiden anderen durchaus auch für sich hätte entscheiden können. Mit 11:9 für Perry ging es also in die Pause, danach ging die große O'Sullivan-Show los. Breaks von 48, 53 und 52 bescherten ihm den Ausgleich, mit einer 124 ging er erstmals in Führung ehe er sich mit einem 113er Break das Match holte. Vor der WM sprach O'Sullivan davon, wie deprimierend es für einen Gegner ist, wenn man immer einem Rückstand hinterher laufen muss, gestern gab er eine beeindruckende Antwort auf die Frage, wie man damit umzugehen hat. Bis Dienstag ist nun Zeit sich zu erholen, dann wartet im Viertelfinale mit Shaun Murphy oder Marco Fu der nächste dicke Brocken auf den Titelverteidiger.

Barry Hawkins (5)   13:11   Ricky Walden (12)
Ein Déjà-vu erlebte Ricky Walden gegen Barry Hawkins. Im vergangenen Jahr sah Walden im Halbfinale beim Stand von 12:8 bereits wie der sichere Sieger aus, konnte aber noch abgefangen werden. Auch in diesem Jahr stand es bereits 9:5, nichts sprach gegen ein 10:6 oder gar 11:5 zur Pause. Wie Hawkins später zu Protokoll gab war die letztjährige Partie stets präsent und er wollte alles dafür tun, dass sich auch sein Kontrahent wieder erinnern würde. Mit Breaks von 87 und 53 kämpfte er sich zurück und konnte den Schaden so mit 7:9 in Grenzen halten. Mit Breaks von104 für Hawkins und 93 für Walden begann die dritte Session, die zwei kommenden Frames sicherte sich Hawkins, der somit zum 10:10 ausgleichen konnte. Auch den nächsten Durchgang sicherte sich der Vorjahresfinalist, Walden konnte noch ein letztes Mal ausgleichen ehe Hawkins den Sack zuschnürte. Im Viertelfinale wird es ab Dienstag gegen einen Qualifikanten gehen, entweder Dominic Dale oder Michael Wasley, Hawkins wird sich also erneut in der Favoritenrolle wiederfinden.


Alan McManus (34)   13:8   Ken Doherty (29)
Wie bisher üblich verschlief Ken Doherty auch gegen Alan McManus den Start und fand sich so schnell 1:4 in Rückstand. Es war eine äußerst umkämpfte Partie, in der die erste Session vor dem achten Frame abgebrochen wurde, Doherty gelang es mit 3:4 wieder heranzurücken. Doch McManus schaffte mit hervorragendem Matchplay die nächsten sechs Frames ohne größere Breaks zu gewinnen. 3:10 also der Rückstand für Doherty, dem bis dahin kein Break über 26 Punkte gelangen! Dies sollte sich aber schnell ändern, der 'Darling of Dublin' drehte noch einmal auf und konnte mit Serien von 93 und 88 wieder auf 5:10 verkürzen. Und auch in der dritten Session sicherte sich der Weltmeister von 1997 3 der 4 Frames vor dem Interval, 8:11 der Zwischenstand. Doch das Comeback kam zu spät, McManus stellte mit 13:8 sein erstes WM-Viertelfinale seit 2005 sicher. Hier wartet in einem interessanten Match ab Dienstag Mark Selby.
 


Ausblick Sonntag:


11 Uhr:
Shaun Murphy (9) - Marco Fu (8)   (Session 1 von 3)

Mark Allen (15) - Neil Robertson (2)   (Session 1 von 3)
Betrachtet man den Head-2-Head-Vergleich ist Shaun Murphy klarer Favorit, gerade was Duelle über große Distanzen angeht. Bei Weltmeisterschaften siegte Murphy zweimal klar, zuletzt im Achtelfinale vor 5 Jahren mit 13:3. Im Jahr zuvor ging es bei der UK Championship enger zu, 10:9 hieß es im Finale für den Engländer. Zuletzt konnte 'The Magician' im Viertelfinale des Masters mit 6:4 die Oberhand behalten, die drei vorangegangen Duelle gingen aber an den Mann aus Hong Kong. Der macht auch in Sheffield bisher den stabileren Eindruck, erzielte gegen Martin Gould neben zwei Centuries vier weitere Serien von mindestens 80 Punkten und kam nur in einem gewonnenen Frame auf kein Break von mindestens 40. Murphy konnte zwar auch einige höhere Breaks erzielen, verlor aber verhältnismäßig viele umkämpfte Frames und tat sich insgesamt schwer gegen einen angeschlagenen Jamie Cope. Fu spielt eine starke Saison, neben einem Sieg in Australien und einem Finale bei den International Championship stehen jeweils zwei Halb- und Viertelfinals. Murphy, dessen Saison enttäuschend begann, konnte sich steigern, gewann die World Open und kommt in dieser Spielzeit bereits auf zwei Maximum Breaks. Es wird darauf ankommen wer es besser versteht, die Breaks des Gegners zu unterbinden und seinerseits die Chancen zu nutzen.
Von sieben Duell über mindestens 9 Frames gingen fünf an den Australier, der auch die letzten drei Partien für sich entschied, zuletzt zweimal mit 6:5 beim Masters. Weltmeisterschaften liefen für beide zuletzt verhältnismäßig enttäusschend, für Robertson steht nach seinem Titel 2010 nur noch ein Viertelfinale neben zwei Erstrundenniederlagen. Allen konnte ab 2009 ein Halb- und zwei weitere Viertelfinalteilnahmen vorweisen, scheiterte in den vergangenen beiden Jahren aber bereits in Runde 1. Mit der laufenden Saison ist der Nordire ganz sicher nicht zufrieden, neben einem Halbfinale bei den World Open stehen lediglich zwei Viertelfinals. Anders bei Robertson, der die erste Saisonhälfte dominierte, zwei Siege, ein Finale, ein Halbfinale und zwei Viertelfinals bis Weihnachten schaffte, im Januar dann etwas nachließ um in beeindruckender Art und Weise, trotz gesundheitlicher Probleme, das Finale in China zu erreichen. Den Rekord für die meisten Centurybreaks in einer Saison hat der Australier längst geknackt, nach 4 100er Breaks in Runde 1 steht er aktuell bei 97! Nach eigener Aussage hat ihn Jagd nach der magischen 100 schon den ein oder anderen Framegewinn gekostet, das könnte auch gegen Allen zur Gefahr werden wenn er vor der Wahl steht: Safety oder einen schwierigen Ball versuchen. Locht Allen ähnlich stark wie gegen Michael Holt wird er Robertson mit Sicherheit deutlich mehr Probleme bereiten als dieser in Runde 1 hatte.


15:30 Uhr:
Dominic Dale (24) - Michael Wasley (75)   (Session 2 von 3)
Judd Trump (7) - Ryan Day (21)   (Session 2 von 3)


20 Uhr:  
Shaun Murphy (9) - Marco Fu (8)   (Session 2 von 3)
Mark Allen (15) - Neil Robertson (2)   (Session 2 von 3)

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